Jo, dann hammer dat Jeföhl, dat mer noch lääve! (Vera)

Herrenfrühschoppen der Roten Funken! Nach zwei Jahren mal wieder ein Stück Normalität im Gürzenich! Nur: Aus der geplanten Herrensitzung wurde ein Herrenfrühshoppen. Ort und Zeit bleiben identisch. Statt Hämmchen gibt es Brötchen, Croissants und Rührei. Statt langen Tischreihen gibt es geselligere runde Tische.

Nachdem im November vom Festkomitee entschieden wurde, dass alle Veranstaltungen pandemiebedingt freiwillig abgesagt werden sollten, zogen die Gesellschaften bereitwillig mit. Offen gelassen wurde allerdings die Option auf kleinere Alternativformate.

Und genau das haben die Roten Funken jetzt in die Tat umgesetzt. Denn das Vereinsleben und das Brauchtum dürfen unter der Pandemie nicht weiter leiden. Die Männer sehnen sich nach ein bisschen Normalität. So gut wie alle Mitglieder sind geboostert und lassen sich regelmäßig testen. Warum dann also nicht die bestehenden Möglichkeiten auch nutzen?

Laut Verordnung hätten 750 Gäste unter 2G+ Bestimmungen dabei sein dürfen. Die Roten Funken haben sich entschieden, bereits bei 500 Karten den Verkauf zu stoppen und so den Saal noch etwas mehr zu entzerren.

Die Veranstaltung ist vorrangig Mitgliedern der Funken, ihren Freunden und befreundeten Gesellschaften vorbehalten, sodass es gar keinen öffentlichen Verkauf gab. Das Programm ähnelt dem einer Herrensitzung, wurde aber zum ursprünglichen Programm leicht abgewandelt.

Keine andere Gesellschaft hat bisher in dieser Größenordnung indoor eine Sitzungsähnliche Veranstaltung durchgeführt … obwohl es per Verordnung erlaubt wäre.

Besonders freuen konnte sich das Dreigestirn. Zum ersten Mal durfte es vor Gästen in den altehrwürdigen Gürzenich einziehen. Das hat es in den letzten zwei Jahren nicht gegeben. Prinz und Jungfrau hatten sichtlich Spaß. Bauer Gereon konnte leider aufgrund seiner Corona-Infektion nicht dabei sein.

Egal, wen man im Saal fragte: Das Format kommt an. Fast noch besser als eine normale Herrensitzung. „Das Schönste, was ich in den letzten zwei Jahren erleben durfte!“ Solche Sätze fielen öfter.

Auch die Künstler freuten sich. Für manch einen war es sogar der erste Auftritt in dieser Session. Bernd Stelter war aufgeregt, weil seine Rede quasi noch jungfräulich war. Normalerweise hätte er zu dieser Zeit im Jahr schon einige Dutzend Mal, mehrmals die Woche, vor Publikum gestanden.

Miljö, Kasalla, das Herrengedeck, Jens Singer, die Bläck Fööss – für alle war es quasi das erste Mal Gürzenich in dieser bereits vorangeschrittenen Session. Und sie hatten Spaß!

Die Funken planen noch zwei weitere Veranstaltungen mit ähnlichem Konzept. Dann aber nicht nur für die Herren 😉

Karneval ist was wir draus machen und zum ersten mal seit zwei Jahren „hammer dat Jeföhl dat mer noch lääve!“

Bilder ©Vera Dreweke