Ärm en Ärm in den Fastelovend (Brigitte)

Am Mittwoch hatte „Ärm en Ärm“ Premiere, die erste Benefizsitzung zugunsten der Rundschau-Altenhilfe! Rund 900 junge und alte Jecken feierten im Pullman Cologne eine grandiose Sitzung. Kurz zusammengefasst: ein tolles Programm, eine super Stimmung, ein tolles Publikum und ein herausragender Sitzungsleiter! Premiere gelungen!

 

Premiere

Ein bisschen aufgeregt war Julia Heinen, die Vorsitzende der Rundschau-Altenhilfe schon, hatte sie doch als Newcomerin im Karnevalsbusiness innerhalb weniger Monate die Sitzung aus dem Boden gestampft. Zwar gab es viele helfende Hände und die Veranstaltungsagentur Swist Event, doch das Projekt war durchaus ambitioniert. Und dann saß der Elferrat nach dem Einzug in den Saal auch noch verkehrt herum. Sitzungsleiter und Freund Walter Passmann hatte einen guten Rat: „Du kannst jetzt nichts mehr machen, lehn’ dich zurück und genieße deine Premierenveranstaltung!“

Tolle Stimmung

Das tat das Publikum sichtlich auch. Der Saal war restlos ausverkauft, bunt verkleidete Jecken aller Altersklassen feierten ausgelassen miteinander und sorgten fast sechs Stunden lang für eine richtig gute Stimmung. Die Menschen hatten Lust auf Fastelovend und gingen bei jeder Programmnummer begeistert mit.

Husarenpänz

Den temperamentvollen Auftakt machten die Husarenpänz, die für ihre Tänze gefeiert und beklatscht wurden. Passmann betonte, wie wichtig die Nachwuchsarbeit im Karneval sei und dass man auch den Kindern eine Plattform geben müsse. Er lobte die KG Treuer Husar, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, für ihr Engagement bei den Pänz. 

Eine typisch kölsche Sitzung

Bei der Organisation der Veranstaltung stand von Anfang an eines fest: Es sollte keine reine Tanzparty werden, sondern eine typisch kölsche Sitzung mit Bands, Redebeiträgen Tanzgruppen und Dreigestirn. Mit dem Tuppes vom Land stand der erste Redner auf dem Programm, der in seiner Reimrede gekonnt die Missstände in Politik und Gesellschaft aufs Korn nahm. Der Respekt, den Passmann zuvor beim Publikum mit der Bitte um Zuhören eingefordert hatte, wurde dem Tuppes entgegengebracht und es gab am Ende stehende Ovationen.

Seine Begeisterung über das Publikum musste Sitzungsleiter Walter Passmann immer wieder teilen. Ruhig bei den Rednern, aufmerksam bei Tanz und Gesang, textsicher bei den Liedern, die die wunderbare Saalkapelle „Kölsch Ton“ nur anzuspielen brauchte und alle sangen weiter. Das ist ungewöhnlich für Kölner Säle.

Top Programm

Ob Et Klimpermännchen (Thomas Cüpper) mit kölscher Rede und Gesang oder das Dreigestirn mit seiner Hommage an Marie Luise Nikuta, allen wurde die gleiche Aufmerksamkeit zuteil. Bei den Klüngelköpp hielt es niemanden mehr auf den Stühlen und der ganze Saal wurde zu einem riesigen Chor.

Nach der Pause zog das Korps Jan von Werth mit dem Jan- und Griet-Paar ein – das zweite Traditionskorps, das in dieser Session 100 Jahre alt wird. Die schmale Bühne schien viel zu klein für all die Mann, aber Wache und Tanzpaar legten souverän ihre Tänze hin. Die Griet verriet dem Publikum, dass der Jan eine historische Figur sei, sie selbst aber nur eine Legende. Carl Cramer hat sie im 19. Jahrhundert in seinem Gedicht erfunden. 

Und dann betrat ein Mann mit einer Gitarre die Bühne: Mathias Nelles. Kurzzeitig mag der eine oder andere Jeck gedacht haben, wie will der denn den Saal auf seine Seite ziehen. Das legte sich schnell, als Mathias die ersten Zeilen von „Tommy“ von AnnenMayKanterei anstimmte und das Publikum sofort mitsang. Das Mitsingkonzert zeigte wieder einmal, wie besonders unser kölsches Liedgut ist. Zudem traf Mathias den Nerv der Jecken, egal, welches Lied er spielte, textsicher wurde er begleitet.

Auch zu später Stunde ließ die Aufmerksamkeit des Publikums im Saal nicht nach. Volker Weininger als „Sitzungspräsident“ hatte die Lacher auf seiner Seite, die Helligen Knächte und Mägde wurden für ihre Tänze bejubelt und es war schade, dass mit den Rabaue „schon“ Schluss war. Eine wirklich schöne Sitzung ging zu Ende, die von Walter Passmann hervorragend moderiert wurde. Er fand zu jedem Künstler, zu jeder Programmnummer die passenden Worte, ging auf das Publikum und die Saalkapelle ein und hatte sichtlich Spaß dabei. Wir dürfen uns alle auf die nächste Sitzung am 14. Januar 2026 freuen.

die Rundschau-Altenhilfe

Noch ein Wort zur Rundschau-Altenhilfe. Seit 1953 unterstützt sie bedürftige Seniorinnen und Senioren. Seitdem hat sie mehr als 500.000 Weihnachtspakete gepackt, 535 Fahrzeuge an Alteneinrichtungen übergeben, über 1.000 Menschen in Freizeiteinrichtungen untergebracht und mehr als 5.000 Einzelanträge bewilligt (wenn Bedürftige z.B. Haushaltsgeräte wie eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank oder eine neue Brille nicht bezahlen können). Es bleibt zu hoffen, dass von der Sitzung genügend Überschuss bleibt, um das weiter zu finanzieren. Spenden flossen an dem Abend schon reichlich.

 

Das Jecke BKB Trio