Geburtstagsfeier bei den Kölschen Figaros (Jens)
Im Jahr 2025 feiern die Kölschen Figaros e.V. von 1950 ihren 75. Geburtstag. Und wie das bei Geburtstagen so ist, blickt man gerne zurück auf das, was man erreicht hat – so auch hier.
Wer kennt es nicht? Man macht sich für die Karnevalssitzung bereit, grübelt schon Wochen vorher über das perfekte Kostüm. Doch so richtig komplett ist das Outfit erst, wenn auch die Frisur passend sitzt. Es ist also gar nicht so ungewöhnlich, dass Friseure und Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More eng miteinander verbunden sind.
In den Jahren 1948/49, als es in Köln noch nicht viel zu lachen gab, gründete sich der „Elferratwird in der Regel aus dem Vorstand der veranstaltenden Karnevalsgesellschaft gebildet und hat die Aufgabe, dem Sitzungspräsidenten/der Sitzungspräsdentin hilfreich unter die Arme zu greifen und Bützje, Orden oder Präsente an die auftretenden Künstler zu verteilen. More der Friseurinnung Köln“. Im Jahr 1993 wurde daraus eine eigenständige Karnevalsgesellschaft mit dem Namen „KG Kölsche Figaros e.V. von 1950“, die dem Festkomitee beitrat. Seit 2020 sind die Figaros auch ein ordentliches Mitglied mit vollem Stimmrecht. Und bereits seit 2012 nehmen sie alle zwei Jahre am Kölner Rosenmontagszugist der Höhepunkt der jecken Session, bei dem sich rund eine Million Jecke am Straßenrand drängeln, um gemeinsam das „schönste Ereignis“ im ganzen Jahr – wie die Kölner meinen – zu feiern. Alle Infos unter www.koelnerkarneval.de/karnevalszuege/.rosenmontagszug/ More teil. Bisher war ihre Gruppe auf 30 Jecken begrenzt, doch zum Jubiläum dürfen es mehr als dreimal so viele sein – über 100 Teilnehmer werden erwartet.
Die Kostümsitzungist eine klassische traditionelle Sitzung mit einem bunt gemischtem Bühnenprogramm, zu der alle Gäste kostümiert kommen. More ist jedes Jahr die sehnlichst erwartete Hauptveranstaltung der Gesellschaft. Bis 2012 fand das jecke Treiben noch in der Flora statt, seitdem in den Rheinterrassen. Es lockt seit eh und je Branchenvertreter aus ganz Deutschland in die Domstadt.
Die Feier begann am Sonntag um 16 Uhr und war bis 23 Uhr angesetzt – eine Zeitspanne, die ein volles Programm versprach. Eröffnet wurde das Ganze mit einer Lasershow, die einen Rückblick auf die vergangenen 75 Jahre bot: die Gründung, die Präsidenten, die Sitzungen… Ein Highlight, das man nicht auf jeder Sitzungist eine Karnevalsveranstaltung zwischen der Proklamation und Karnevalsdienstag mit einem bunt gemischten Bühnenprogramm: Tanzgruppen und Korpsgesellschaften ziehen in den Saal und präsentieren ihre Tanzkünste, Büttenredner widmen sich mit Witz und Ironie den großen und kleinen Themen der Welt und kölsche Musiker reißen das Publikum von den Stühlen. Highlights sind der Einzug des Dreigestirns und die Ansprache des Prinzen an sein „Narrenvolk“. More erlebt. Ein Wow-Effekt gleich zu Beginn.
Beim Aufmarsch des Elferrats und der Bürgergarde Blau-Gold von 1904 e.V. gab es zudem prominente Unterstützung: Niemand Geringeres als der Präsident des Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, stand auf der Bühne – eine Ehre, die nicht jede Sitzungist eine Karnevalsveranstaltung zwischen der Proklamation und Karnevalsdienstag mit einem bunt gemischten Bühnenprogramm: Tanzgruppen und Korpsgesellschaften ziehen in den Saal und präsentieren ihre Tanzkünste, Büttenredner widmen sich mit Witz und Ironie den großen und kleinen Themen der Welt und kölsche Musiker reißen das Publikum von den Stühlen. Highlights sind der Einzug des Dreigestirns und die Ansprache des Prinzen an sein „Narrenvolk“. More in Köln erleben darf. Er war gekommen, um den seit 2024 amtierenden Präsidenten Marco Köhler feierlich zu vereidigen. Den Fahneneid, den man fast als Prüfung der Kölschen Sproch bezeichnen könnte, meisterte er mit Bravour.
Nach diesem feierlichen Akt ging es schwungvoll weiter: Fiasko betrat die Bühne. Und wie es der Sessionshit der Band bereits versprach, wusste jeder im Saal: „Et weed leider widder eskalieren.“ Ein musikalisch besserer Start wäre kaum möglich gewesen.
Als einziger Redner war Volker Weininger mit dabei. Wer ihn kennt, weiß: Es ist schwer, die zahlreichen Kölsch zu zählen, die er während seines Programms trinkt. Der Sitzungspräsident jedenfalls hatte mir da einige Gläser voraus.
Kurz bevor das Kölner Dreigestirn die Bühne betrat, erlebte ich mein persönliches Highlight der Session: Ich hatte das Glück, Jungfrau Marlies kurz vor ihrem Auftritt zu erwischen und ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Ich muss ihr und dem restlichen Trifolium ein großes Kompliment machen: Die Drei haben wohl einen der stressigsten Terminkalender Kölns und darüber hinaus, doch sie haben stets ein Lächeln auf den Lippen und nehmen sich selbst unter Zeitdruck noch die Zeit für ein gemeinsames Foto. Ein dickes Herz geht an die Drei raus!
Völlig zu Recht wurde dem Trifolium dann auf der Bühne die „Goldene Böösch“ vom Verein verliehen. Wie jeder Künstler erhielten sie noch ein Haarpflege-Paket und etwas flüssigen Proviant in Form von einem Sixpack Kölsch. Wer wovon am meisten abbekommen hat, bleibt ein Geheimnis.
Bevor es in die einstündige Pause ging, heizten die Bläck Fööss dem Saal noch einmal richtig ein. Sie wollten den Sonntagnachmittag mit altbekannten Liedern zum Mitsingen entspannt gestalten – doch lange hielt es niemanden auf den Stühlen.
Um 19:45 Uhr ging es dann auf der Bühne schwungvoll weiter, diesmal mit besonderem Fokus auf Tanz und Bewegung: Das Tanzcorps Agrippina Colonia e.V. zeigte sein Können – ein mitreißender Auftakt in die zweite Hälfte.
Wie bereits erwähnt, ist die Kostümsitzungist eine klassische traditionelle Sitzung mit einem bunt gemischtem Bühnenprogramm, zu der alle Gäste kostümiert kommen. More der Figaros kein reines regionales Heimspiel, sondern zieht Gäste aus ganz Deutschland an. Für einige war daher nicht jedes kölsche Lied bekannt. Doch dafür sorgte nun die Band Tacheles aus Engelskirchen, die – mir bis dato unbekannt – weniger mit kölschen Tönen, sondern mehr mit bekannten Partykrachern wie „Major Tom“ oder „Skandal im Sperrbezirk“ begeisterte.
Danach ging es Schlag auf Schlag mit kölscher Musik weiter. Gerade als man dachte das Finale sei erreicht, betrat der nächste Top-Act die Bühne: Druckluft, gefolgt von den Klüngelköpp, den Höhnern und Kasalla. Nach sieben Stunden hochkarätigem Programm endete schließlich der offizielle Teil. Doch wer noch nicht genug hatte, konnte auf der Aftershow-Party weiterfeiern.
Und was auf der Aftershow-Party passiert, bleibt auf der Aftershow-Party! Und somit endet dieser Bericht auch genau hier. Aber eines ist sicher: Niemand wundert sich, warum man am folgenden Montag vergeblich einen Friseurtermin suchte.